Ulrich Schmidel by Robert Lehmann Nitsche

In seinem faszinierenden Buch beginnt Kohl mit der Erzählung von Columbus im Jahr 1492, als er von Europa aus in See stach. Ziel war es, auf einem westlichen Seeweg die hochgelobten und bevölkerungs- sowie produktreichen Länder des östlichen und südlichen Asiens zu erreichen – darunter Japan, China und der ostindische Inselarchipel. Columbus hatte die Vorstellung eines offenen Ozeans vor Augen, einer weiten Wasserfläche, die er sich zwischen den beiden Kontinenten vorstellte.

Es ist allgemein bekannt, dass Columbus bei seiner Ankunft in den Antillen glaubte, bereits den weiten Wasserweg überquert zu haben und sich nunmehr mitten zwischen den ostasiatischen Inseln oder sogar in der Nähe Japans zu befinden. Doch im Laufe seiner weiteren Reisen stieß er immer wieder auf Hindernisse, die den Zugang zu den reichen Provinzen des “Groß-Chans”, des Kaisers von China, versperrten. Seine Hoffnung, eine freie Passage oder eine westliche Meerenge nach Asien zu finden, wurde wiederholt enttäuscht.

Auch die nach Columbus folgenden Seefahrer hatten anfangs keine Vorstellung von einem zusammenhängenden, gewaltigen Festland. Sie deuteten die von ihnen entdeckten Gebiete eher als Inseln von unterschiedlicher Größe.

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